In den Ferien kam aus Deutschland das Patenkind meiner Frau zu Besuch: ein weltoffenes, munteres Mädchen von 15 Jahren mit durch und durch positiver Lebenseinstellung. Egal, was man sie fragte – Hast du gut geschlafen? Magst du noch eine Semmel? Spielst du mit Karten? –, die Antwort lautete stets: „Alles gut!“ Auch als ihre Heimfahrt mit der Bahn sich um einen Tag verzögerte, weil ein gewisser Herr Weselsky seine Lokführer in den Streik gerufen hatte, meinte sie nur: „Alles gut!“
Wenige Tage später saßen wir, nunmehr ohne Patenkind, in der Osnabrücker Hütte am Tisch mit einem Bergwanderer aus Unterfranken. Im Lauf des Abends verließ unser Tischgenosse mehrmals seinen Platz auf der Eckbank, und damit er sich leichter täte, seine für einen Bergwanderer beachtliche Leibesfülle zwischen der Rückenlehne meines Stuhls und der Holzwand der Gaststube hindurch zu bringen, rückte ich jedes Mal mit dem Stuhl etwas nach vorn, was er immer wieder mit der Aussage quittierte: „Alles gut!“
Das musste eine neue Mode sein in Deutschland: zu erklären, dass „alles gut“ sei. In Österreich war uns dergleichen noch nicht aufgefallen. Aber in Österreich ist sowieso immer „alles gut“. Man muss es nicht immerzu bestätigen.
Die letzte Reise dieses Sommers führte uns unlängst nach Ostwestfalen, in die alte Heimat. Wir fuhren mit der Bahn, obwohl die Fahrkarten viermal so viel kosteten wie der Diesel, den unser alter Dacia auf 2000 km Hin- und Rückweg verbrennt. Für den Dacia sprach diesmal auch, dass Herr Weselsky weitere Streiks seiner Lokführer angedroht hatte. Da bucht man nicht ohne Not einen Fernzug. Aber mit einem Dacia, zumal einem alten, die deutsche Autobahn zu befahren, ist kein Spaß. Davon abgesehen denken wir oft mit Sorgen an die Umwelt und das Klima. Und Bahnfahren soll bekanntlich beides schonen.
Mit der Bahn also, trotz allem. Und die Wahl schien sich auszuzahlen. Der zweite Streik ging vorbei, und der Zug fuhr. „Alles gut“, antworteten die beiden jungen Frauen in unserem Waggon, als wir sie baten, mit uns Plätze zu tauschen, damit wir zu viert zusammensitzen könnten. „Alles gut“, sagte der Schaffner bei der Fahrkartenkontrolle, als ich ihm sagte, dass meine Tochter gerade nicht am Platz sei. Und als wir in Hannover trotz reichlicher Verspätung unseren Anschlusszug erreichten, frohlockten wir: „Alles gut!“
„Alles gut“, dachten wir uns auch, als Herr Weselsky seinen nächsten Streik ankündigte. Hatten wir doch in weiser Voraussicht unsere Rückfahrt um einen Tag vorverlegt, sodass wir gerade noch rechtzeitig vor Streikbeginn nach Österreich zurückkehren würden. Doch der ICE, der uns von Bielefeld nach Hannover bringen sollte, kam und kam nicht und fiel dann aufgrund technischer Probleme ganz aus. Der folgende ICE hatte – wegen einer „polizeilichen Ermittlung“ – so viel Verspätung, dass wir den Nachtzug nach Wien, obwohl auch der verspätet war, verpasst hätten und spätabends in Hannover gestrandet wären, kurz bevor Herrn Weselskys Streik die Bahn vollends lahmlegen würde. Also stiegen wir gar nicht erst in den ICE.
Was tun? Unser Dacia stand in Österreich. Zum Glück konnten wir uns von Verwandten ein Auto borgen. Und so verbrachte ich die Nacht statt auf einer Liege im Zug am Steuer eines Mercedes A-Klasse, in dem wir durch scheinbar endlose Baustellen, vorbei an ebenso endlosen LKW-Kolonnen zurück nach Hause fuhren. Dort kamen wir zur selben Zeit an, als wenn wir den Zug genommen hätten.
In Spanien nennen sie es „Operación Paso del Estrecho“: Operation Querung der Meerenge. Alljährlich zu Sommerbeginn machen sich von Frankreich, Belgien und anderen westeuropäischen Ländern mehr als 3.000.000 Menschen auf die Reise, um die Ferien bei ihren Familienin Nordafrika zu verbringen. In nur wenigen Tagen ist der Transport von rund 750.000 Fahrzeugen über die Meerenge von Gibraltar zu bewältigen.
Koordiniert wird die „Operación Paso del Estrecho“ seit 1986 vom spanischen Zivilschutz.Nachdem sie2020 wegen der Covid-Pandemie ausgefallen war, wurde sie in diesem Jahr nach einem diplomatischen Zerwürfnis zwischen Marokko und Spanien abermals abgesagt. Viele Heimaturlauber in den Maghreb sind darum auf Häfen in Portugal, Frankreich oder Italien ausgewichen. Und so wurden auch wir unverhofft Teil dieser Karawane nach Süden, als wir Anfang Juli in Genua an Bord der Majestic gingen, einer Fähre der italienischen Schiffahrtsgesellschaft „Grandi Navi Veloci“.
Die 1993 in Dienst gestellte Majestic soll die Geschwindigkeit einer Fähre mit dem Komfort eines Kreuzfahrtschiffs vereinen. Sie ist 188 Meter lang, fährt im Schnitt 21 Knoten und kann 760 Autos plus 1650 Passagiere laden. Von denen hatten offenbar nur die wenigsten wie wir die Passage Genua-Barcelona gebucht. Arabisch-italienisches Stimmengewirr im Terminal (wo drei angegraute Motorradrocker aus St. Johann im Pongau, die ihre Papiere nicht in Ordnung hatten, dafür sorgten, dass schon beim Check-In die Wogen hochgingen); auf dem Kai lange Schlangen von Autos und Kleintransportern, viele mit dicken, in Plastikplanen eingepackten Bündeln auf den Dächern – all dassagte uns, dass die meisten unserer Mitreisenden wohl nach Tanger weiterfahren würden.
Stundenlang lag die Majestic mit wummernden Dieselmotoren an den Leinen, während Arbeiter in gelben Warnwesten ein Auto nach dem anderen in ihren Bauch winkten. Unterdessen füllten sich die Decks allmählich mit Männern in Tunika, Frauen mit Kopftuch, herumtollenden Kindern. Lautsprecher-Durchsagen auf Italienisch, Englisch, Spanisch, Französisch und Arabisch. In den Gängen wurden Decken und Schlafsäcke ausgerollt, in windgeschützten Ecken der Außengalerien Shisha-Pfeifen angezündet.
Und als das Schiff endlich abgelegt und Kurs auf Barcelona genommen hatte und sich über der provenzalischen Küste die Sonne senkte, Küste und Meer und Schiff in goldenen Glanz tauchend, spielte im großen Salon der Majestic eine Zwei-Mann-Kapelle auf und beschallte die Decks mit lauter marokkanischer Popmusik. Da wurde uns wieder einmal bewusst, dass das Mittelmeer seit alters Europa mit Afrika verbindet.
Kürzlich im Rathaus einer Kleinstadt am Lande, unweit von Wien: Verkehrsverhandlung. Anwesend sind die Spitzen der Lokalpolitik, Vertreter der Stadtverwaltung, der Leiter der Straßenmeisterei. Die Bezirkshauptmannschaft hat Beamte geschickt, das Land Niederösterreich einen Experten für Verkehrssicherheit und die Radlobby einen interessierten Bürger.
Die versammelten Herrschaften erörtern die Problematik einer Zufahrtsstraße, die kurvig und stellenweise so schmal ist, dass Radfahrende den motorisierten Verkehr ausbremsen und Gefahr laufen, mit selbigem in Konflikt zu geraten. Zu ihrem eigenen Wohle hat man daher bislang von allen Maßnahmen Abstand genommen, die Radler*innen womöglich zum Befahren der Straße ermuntern könnten, wie zum Beispiel ein markierter Radfahrstreifen.
Doch die Zeiten ändern sich, auch in einer kleinen Stadt am Lande. Klimawandel, Zuzug aus Wien, von Jahr zu Jahr anschwellender Auto- und Radverkehr sowie die Vorgaben der Landespolitik erzeugen vor Ort einen gewissen Handlungsdruck. Hat sich doch das Land Niederösterreich ein stolzes Ziel gesetzt: den Anteil des Radverkehrs bis 2030 von 7% auf 14% zu verdoppeln. Um es zu erreichen, wurden kühne Strategiepapiere verfasst, auf dem Reißbrett „Rad-Basisnetze“ entworfen, sogar ein „Mobility Lab“ erschaffen. Zig Fördermillionen warten nur auf ihren Abruf.
Der Bürgermeister der Stadt beauftragt also ein Verkehrsplanungsbüro, ein Konzept zu entwickeln, wie man besagte Straße für radelnde Menschen sicherer und attraktiver machen könnte. Die Verkehrsplaner wälzen Studien, erheben Daten, zeichnen Pläne. Monatelang rauchen die Köpfe. Endlich präsentieren die Planer ihren Vorschlag: An beiden Straßenrändern sollen sogenannte Mehrzweckstreifen markiert und rot eingefärbt werden. Die Streifen sind für Fahrräder, dürfen aber, wenn gerade keines dort fährt, auch von Autos benutzt werden, etwa um Gegenverkehr auszuweichen. Außerdem sieht das Konzept vor, die Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 km/h zu reduzieren.
Das Konzept überzeugt den Bürgermeister und den Verkehrsstadtrat. Auch die Amtssachverständigen der Bezirkshauptmannschaft haben keine Bedenken, zumal die vorgeschlagene Lösung seit langem bewährter Praxis in anderen Teilen Europas, ja selbst Österreichs entspricht. Es besteht mithin gute Aussicht, dass das Konzept unbeschadet durch die Verkehrsverhandlung kommt.
Da ergreift der Experte vom Land Niederösterreich das Wort.
Zwischen den Mehrzweckstreifen bleibe eine viel zu schmale Kernfahrbahn übrig, sagt er. Da könne es zu Frontalkollisionen von Autos kommen, deren Lenker*innen womöglich nicht wagen würden, den rot gefärbten Mehrzweckstreifen zu befahren. Sowas sei ein riskantes Experiment mit unsicherem Ausgang, quasi mit den Verkehrsteilnehmern als Versuchskaninchen. Und überhaupt könne man nicht einfach so Tempo 30 verordnen. Laut StVO gelte innerorts eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Wer sie ohne stichhaltige Begründung senke, mache sich „eines Rechtsbruchs schuldig“.
Das versammelte Dutzend an Politikern, Beamten und Bürgern schweigt erschüttert. Allein der Bürgermeister wirft sich in die Bresche: Ob das Konzept nicht trotzdem eine Verbesserung bedeute gegenüber dem Status quo? Die Situation auf dieser Straße sei nicht mehr tragbar. Als Bürgermeister brauche er eine Lösung, und wenn das vorhandene „Portfolio“ keine praktikable Lösung enthalte, müsse man halt das Portfolio erweitern. Ob es denn „erst einen Toten“ brauche, damit sich etwas bewege … ?
Zwischen Bürgermeister und Experten entbrennt eine Diskussion.
Der Experte des Landes erklärt: „Irgendwas tun“ müsse man wohl, das sehe auch er so. Eine Lösung aus dem Hut zaubern könne er aber nicht. Er schlägt daher erst einmal vor, erneut den Verkehr zu messen, um „eine bessere Datengrundlage“ zu haben, und auf dieser Basis dann alternative Ideen zu erarbeiten.
Der Vorschlag des Experten wird angenommen, die Lösung auf die Zukunft vertagt.
Bis 2030 ist ja noch etwas Zeit.
Zum Lokalaugenschein etwa einen Kilometer vom Rathaus entfernt fahren natürlich alle mit dem Auto, eine Kolonne von fünf Fahrzeugen (davon zwei elektrisch). Begründung: Die eng befüllten Terminkalender ließen es nicht zu, das Rad zu nehmen. Der interessierte Bürger fährt trotzdem mit dem Fahrrad hin. Und ist als erster vor Ort.
In Niederösterreich gehen die Uhren halt anders. Zumindest in den Amtsstuben.
Der gute Magellan wollte eigentlich im Herbst 1518 zu seiner Molukken-Fahrt aufbrechen. Tatsächlich in See gestochen ist er ein Jahr später, im September 1519. So war auch ich letzte Woche noch optimistisch, dass am 24. Juni eine seit langem geplante Lesung aus meinem BuchMagellan oder Die erste Umsegelung der Erde und aus Antonio Pigafettas Bericht über Die Erste Reise um die Welt in der VHS Reutlingen stattfinden würde. Doch nun mussten wir die Veranstaltung leider verschieben – im Verschieben sind wir inzwischen Routiniers – und zwar auf den 10. März 2022. Also bitte vormerken für nächstes Frühjahr!
Stefan Zweig in der Diskussion
Am 16. Juni habe ich im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek mit Arnhilt Inguglia-Höfle, Bernhard Fetz und Arturo Larcati über den Autor Stefan Zweig und seine Welt diskutiert. Maria Happel hat Texte von Stefan Zweig vorgelesen. Ich fand es sehr anregend, mit ausgewiesenen Fachleuten über einen Schriftsteller zu sprechen, der bis heute mit seinen Werken – nicht zuletzt dem Roman Magellan – das Bild prägt, das sich viele Menschen von der Geschichte machen. Interessierte können die Diskussion hier oder auch hier nachverfolgen.
Quantitative Rezensionsmethoden?
Eines der wichtigsten deutschsprachigen Rezensionsjournale für die Geschichtswissenschaft, die „Sehepunkte“, hat meine Pigafetta-Neuübersetzung mit einer Besprechung gewürdigt. Das freut mich natürlich außerordentlich. Aber ich musste mich auch wundern, nach welchen Kriterien dort Bücher rezensiert werden. Um zu überprüfen, ob meine Übersetzung tatsächlich die erste vollständige (und originalgetreue) in deutscher Sprache sei, hat der Rezensent sich doch tatsächlich die Mühe gemacht, die Seitenzahlen der älteren Ausgaben von Pigafettas Text mit dem Umfang meiner Neuübersetzung zu vergleichen! Und nachdem er festgestellt hat, dass jene mehr Seiten haben, „erscheint es“ ihm „unwahrscheinlich, dass die beiden letzteren größere Teile der Originaltexte ausgelassen haben“. Na denn! So ganz dürfte der Rezensent seinen quantitativen Methoden allerdings selbst nicht trauen, denn er räumt ein: „Es kann durchaus sein, dass Jostmanns Übersetzung textgetreuer ist.“
Diese Woche ist in der österreichischen Wochenzeitung „Die Furche“ meine Rezension von Roman Sandgrubers Buch „Hitlers Vater. Wie der Sohn zum Diktator wurde“ zu lesen: vordergründig eine Biografie des Zollamt-Oberoffizials Alois Hitler geb. Schicklgruber, de facto jedoch eine sachkundige Sozialgeschichte Oberösterreichs an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert, die mit einigen Mythen um Herkunft und Kindheit des späteren Reichskanzlers und „Führers“ aufräumt.
Welterkunder
Aus Anlass von Ferdinand Magellans 500. Todestag am 27. April 2021 hat Andrea Lueg über den „Pionier der Globalisierung“ ein höchst hörenswertes Radiofeature produziert, zu dem ich ein Interview beisteuern durfte. Es wurde auf SWR2 ausgestrahlt und kann hier nachgehört werden.
Weltautor
Am 16. Juni diskutiere ich im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek mit Bernhard Fetz und Arturo Larcati über Stefan Zweig und seinen „Magellan“. Der 1938 erschienene Roman ist nicht nur eines der weltweit meistgelesenen Bücher über den portugiesischen Seefahrer, sondern auch voll von rassistischen Stereotypen. Die Diskussion wird per Live-Stream im Internet übertragen.
Es soll noch heute Menschen geben, die glauben oder behaupten, die Erde sei eine flache Scheibe – eine Vorstellung, die fälschlicherweise oft pauschal dem Mittelalter in die Holzpantinen geschoben wird. In Wahrheit geriet die antike Theorie einer sphärenförmigen Erde nie in Vergessenheit. Spätestens seit dem 13. Jahrhundert war sie in Europa allgemeines Bildungsgut, zumindest in Kreisen, die sich für solche Dinge interessierten, das heißt vor allem unter Theologen und Seefahrern.
Eine andere Frage war allerdings, wie man sich die Erdoberfläche im ganzen vorzustellen hatte, wie Land und Wasser auf ihr verteilt waren. Sich davon ein Bild zu machen, war naturgemäß schwierig in einer Welt, in der es keine Fluggeräte, geschweige denn Erdbeobachtungssatelliten gab und Reisende an Land im Schnitt 30 bis 40, zur See günstigenfalls 150 Kilometer pro Tag zurücklegten. Deshalb staune ich immer wieder darüber, wie sich seit dem späten Mittelalter auf Landkarten ein neues Bild der Erde abzeichnet, auf dem Strich für Strich die Kontinente Konturen gewinnen – Konturen von atemberaubender Gegenständlichkeit, obwohl den Zeichnern ihr Objekt niemals vor Augen stand. Welchen geistigen Kraftakts, welcher Imaginationskraft es dafür bedurfte, ist für die meisten von uns heute kaum zu ermessen.
Die allmähliche Verfertigung eines neuen Weltbilds beim Zeichnen ist keine rein europäische Geschichte. Welchen Beitrag muslimische Gelehrte dazu geleistet haben, ist seit langem bekannt. Muslime wirkten nicht nur als Vermittler geographischen und mathematischen Wissens, sondern ragten auch als Kartografen hervor. So sind wohl allen, die sich für die Geschichte der Kartografie interessieren, die Weltkarten des al-Idrīsī (1154) und des Pīrī Re’īs (1513, Fragment) ein Begriff. Man findet sie zuhauf in Büchern und im Internet abgebildet.
Doch die Karten von al-Idrīsī und Pīrī Re’īs sind prominente Einzelstücke. Sie sind Teil einer reichen Tradition, hervorgebracht von muslimischen Kartenzeichnern des Mittelalters, deren Namen und Werke hierzulande nur den wenigsten bekannt sein dürften. Dass es jedoch lohnt, dieser Tradition Augenmerk zu schenken, beweist der Band „Islamische Karten“ des Londoner Historikers Yossef Rapoport. So wie andere Forscher*innen heute sieht auch Rapoport in den Werken muslimischer Kartenzeichner nicht mehr bloße Zwischenschritte auf dem Weg hin zum modernen Weltbild, sondern einzigartige Schöpfungen des menschlichen Geistes, die ein Studium um ihrer selbst willen verdienen.
Ist der Maßstab für die Qualität einer modernen Karte ihre Gegenständlichkeit, das heißt, wie akkurat, wirklichkeits- und detailgetreu sie die Erdoberfläche darstellt, so verfolgten muslimische Kartografen andere Absichten. Ihnen ging es darum – in Rapoports Worten –, „ein kompliziertes Material zu ordnen“ und damit das Gedächtnis zu entlasten. Die Methode, die sie dafür wählten, war die schematische Darstellung, die geometrische Vereinfachung, die radikale Abstraktion. Ihre Karten waren nicht Ausdruck gelehrter oder theologischer Spekulation, sondern praktisch zu gebrauchende Werkzeuge, die Fernhändlern und Pilgern geholfen haben mögen, ihre Reiserouten zu planen. Man kann sie mit heutigen U-Bahn-Plänen vergleichen, die ein Verkehrsnetz geometrisch stark vereinfacht abbilden und gerade so dem Fahrgast die Orientierung ermöglichen.
Betrachtet man unter diesem Gesichtspunkt die Weltkarte, die 1272 nach einem Entwurf des Geografen Abū Isḥāq al-Iṣṭakhrī gezeichnet wurde, dann muss man die Eleganz und Kühnheit dieses Entwurfs würdigen. Über al-Iṣṭakhrī weiß man nur, dass er wohl aus dem Iran stammte, in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts tätig war und einen geographischen Traktat mit Karten hinterließ, der ein eigenes literatisches Genre begründen sollte: das „Buch der Wege und Reiche“ (Kitāb al-masālik wa’l-mamālik). Seine zwanzig Regionalkarten ergeben laut Rapoport „einen regelrechten Atlas des Islam“. Die Weltkarte, die al-Iṣṭakhrī dazu zeichnete, sollte den Lesern seines Buchs helfen, die einzelnen Regionen auf der Erde und in ihrem Verhältnis zueinander zu verorten.
Süden mit Afrika liegt oben, durchschnitten vom schnurgeraden Nil und von Asien (links unten) durch den Indischen Ozean getrennt. Die Arabische Halbinsel fungiert als Verbindung, während Europa klein und schematisch als dreieckige Insel dargestellt ist, durch das Schwarze und das Mittelmeer vom Rest der Welt separiert. Die drei roten Kreise im Mittelmeer sind die Inseln Zypern, Kreta und Sizilien. Die gesamte alte Welt erscheint eingebettet in das „Umzingelnde Meer“ (Baḥr al-Muḥīṭ), von dem al-Iṣṭakhrī „wie alle mittelalterlichen Gelehrten vor Kolumbus“ (Rapoport) annahm, dass es auch die Rückseite der Erdkugel bedeckte.
[Die kreisförmige Darstellungsform, die typisch ist für vormoderne Weltkarten, kam jüngst übrigens wieder zu Ehren als realistischste mögliche Darstellung einer sphärischen Oberfläche auf einer zweidimensionalen Karte. Nicht nur deswegen mutet ihr Design erfrischend aktuell an.]
Ein Beispiel für die Regionalkarten in al-Iṣṭakhrīs „Buch der Wege und Reiche“ ist die des muslimischen Spanien und Nordafrikas. Hier ist Westen oben, also der Atlantik. Spanien ist als Halbkreis dargestellt, von den christlichen Reichen im Norden durch eine Linie abgetrennt. Sie liegen außerhalb der Karte. Achteckig in der Mitte des Halbkreises sitzt die Metropole Córdoba, von der aus Straßen in die verschiedenen Richtungen gehen. Entlang der Küsten sind weitere Städte aufgereiht, im Hinterland Nordafrikas (links) verläuft eine Straße, und ganz am linken Rand, also im Süden, ist purpurn der Sand der Sahara eingezeichnet. Der rote Kreis unten im grünen Mittelmeer ist Sizilien, der lila Berg darüber steht für den Felsen von Gibraltar. Wie gesagt: Der Zeichner wollte kein wirklichkeitsgetreues Abbild des westlichen Mittelmeeres schaffen, sondern ein Netz aus Verbindungen zwischen von Muslimen bewohnten Orten visualisieren. Und seine Karte war in erster Linie für Reisende an Land gedacht, nicht für Seefahrer.
Auf die Spitze getrieben wird die Abstraktion im „Buch der Merkwürdigkeiten der Wissenschaften und der Wunder für die Augen“ (Kitab al-gharāʾib al-funūn wa-mulaḥ al-ʿuyūn), das ein anonymer Autor irgendwann vor 1058 für die Herrscher der Fatimiden-Dynastie verfasste. Es wurde im Jahr 2000 bei einer Auktion in London wiederentdeckt und ist heute im Besitz der Bodleian Library in Oxford. Die Fatimiden beherrschten von Kairo aus weite Teile Nordafrikas, die Levante und Sizilien. Ihr Reich war zum Meer ausgerichtet und gründete sich auf Seemacht, was sich auch im „Buch der Merkwürdigkeiten“ widerspiegelt.
Darin findet sich etwa eine Karte, auf der das Mittelmeer als langgestrecktes Oval konzipiert ist. Der tatsächliche Küstenverlauf ist nicht einmal angedeutet. Entlang der Küste sind punktförmig 121 Häfen und Reeden aufgereiht. Im Meer liegen regelmäßig angeordnet 118 Inseln, die meisten schlicht als Kreise; nur Zypern und Sizilien bilden Rechtecke. Eine Detailkarte von Zypern ist ebenfalls vollkommen rechteckig. Wie Rapoport erklärt, enthalten diese extrem schematischen Karten in ihren Begleittexten dennoch eine Menge an Information, die für die Navigation von Belang war – „mehr als jede andere Karte, die wir vor der Zeit der Kreuzzüge kennen“.
Das „Buch der Merkwürdigkeiten“ birgt auch eine Weltkarte, die erste überhaupt in der Menschheits-Geschichte, die mit einem Maßstab versehen ist. Man sieht ihn oben rechts. Die Karte ist rechteckig und stellt nur den Teil der Welt dar, von dem der Autor wusste, dass er bewohnt war. Sonst ist die Anordnung dieselbe wie auf al-Iṣṭakhrīs Weltkarte: Süden ist oben, Europa unten rechts, Asien links. Der braune Halbkreis oben in der Mitte sind die legendären Mondberge, in denen schon Ptolemäus die Quellen des Nils verortet hatte. Wieder stehen rote Punkte für Häfen und Städte. Dazwischen sehen wir Flüsse, Gebirge und links unten eine Mauer: Hinter ihr sollen der Beschriftung zufolge die Völker Gog und Magog eingesperrt sein, die auch der christlichen Apokalyptik bekannt waren und von denen man annahm, dass sie am Ende der Zeiten über die Welt herfallen würden.
„Islamische Karten“ von Yossef Rapoport öffnet den Blick für eine fremde und ferne, zugleich seltsam vertraute Welt. Es ist ein in jeder Hinsicht illustratives Buch: großzügig bebildert, anschaulich geschrieben, und bietet eine gut lesbare, längst überfällige Einführung in die faszinierende Geschichte der islamischen Kartografie.
Zu guter Letzt ein Disclaimer: Rapoports Buch ist im selben Verlag erschienen wie meine Pigafetta-Neuübersetzung. Ich habe vom Verlag kein Rezensionsexemplar erhalten, sondern das Buch selbst käuflich erworben. Da ich von der Lektüre angetan war, stelle ich es auf meiner privaten Internet-Seite vor. Die Bilder hat mir die wbg auf Anfrage freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
Die gute alte Landkarte ist aus der Mode gekommen. Ich kenne etliche Leute, die auch auf längeren Wanderungen keine mehr in den Rucksack packen. Sie verlassen sich blind auf ihr Smartphone. Den Blick konzentriert aufs Display gerichtet marschieren sie zielstrebig und von Zweifeln unangefochten über Stock und Stein.
Doch selbst wenn ich ein Smartphone besäße, ohne gescheite Landkarte ginge ich ungern ins Gelände – es sei denn, ich kennte die Gegend wie meine Westentasche. Dass man gedruckte Karten bei Tageslicht ohne elektrischen Strom lesen kann, ist noch ihr geringster (wenn auch keineswegs gering zu schätzender) Vorzug. Weit höher achte ich, dass eine Karte dem Geist Flügel verleiht. Sie verwandelt mich von einem Frosch in einen Vogel. In der Theorie kann ein Smartphone zwar dasselbe. Aber weil sein Display so klein ist, macht es uns praktisch zu ferngesteuerten Fröschen.
Dieses Foto wurde heute vormittag ca. 25 Kilometer nördlich von Wien aufgenommen, knapp vor dem astronomischen Frühlingsanfang um 10:37 Uhr MEZ:
Was es sonst noch Neues gibt?
Meine Neu-Übersetzung von Antonio Pigafettas Weltreisebericht, die seit Weihnachten vergriffen bzw. nur als „Book on Demand“ erhältlich war, ist endlich wieder lieferbar. Für alle, die es noch nicht wissen: Es ist die erste vollständige, orignalgetreue und farbig illustrierte deutsche Übersetzung dieses überaus lesenswerten Buches aus dem Jahr 1524.
Und am Dienstag, den 16. März 2021, jährte sich zum 500. Mal der Tag, an dem europäische Seefahrer erstmals der heutigen Philippinen ansichtig wurden. Daniela Wakonigg hat aus dem Anlass für den WDR ein so stimmungsvolles wie nachdenklich stimmendes „Zeitzeichen“ produziert, zu dem ich ein Interview beisteuern durfte: hier nachzuhören.
Heute ist der Tag, an dem eine gewisse sprachliche Unterscheidung große Beachtung findet: die von „Frau“ und „Mann“. Sie wird im Diskurs, jedenfalls seit dem 19. Jahrhundert, vielfach als sozialer Antagonismus verhandelt, der sich mit einem Modell der Spieltheorie als Kampf der Geschlechter oder auch, unter Rückgriff auf Hegel, als Dialektik von Magd und Herr beschreiben lässt. Beides hat viel für sich, aber heute will ich einen anderen Zugang zu diesem Thema wählen.
Nach einer Denkfigur von Niklas Luhmann (die Luhmann wiederum dem Logiker George Spencer Brown abgeschaut hat) kann jegliche Unterscheidung in einem zweiten Schritt auf die eine Seite des Unterschiedenen angewendet werden. Luhmann nennt diese Operation (wiederum mit George Spencer Brown) „re-entry“. Im Fall der Unterscheidung „Frau/Mann“ hieße das, dass die als Frau oder Mann markierten Personen ihrerseits im Hinblick auf ihre weiblichen oder männlichen Seiten unterschieden werden können. Mit anderen Worten, eine Beobachterin kann eine Frau als ausgesprochen feminin oder im Gegenteil als maskulin beschreiben und ebenso einen Mann als effeminiert oder eben viril.
Betrachte ich den aktuellen Diskurs um die Rollen von Frau und Mann unter der Figur des „re-entry“, nehme ich vorherrschend eine (oft unausgesprochene) normative Präferenz für die männliche Seite der Unterscheidung wahr. Wer die Gleichstellung der Frau fordert, meint in der Regel den Zugang von Frauen zu sozialen Rollen, die bis vor wenigen Generationen Männern vorbehalten waren: Rollen, die vor allem der sogenannten Arbeitswelt zuzordnen sind, und innerhalb dieser insbesondere Führungsrollen. Frauen, so wird implizit angenommen, wollen und sollen wie Männer Karriere machen und deren Rollen besetzen. Sie sollen mit Männern – und anderen Frauen – um Erfolg, Prestige, Einfluss, Geld, kurzum sozialen Status konkurrieren.
So sehr ich (im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten) die Forderung nach Gleichstellung unterstütze, so einseitig finde ich sie. Zugespitzt formuliert läuft der Diskurs darauf hinaus, dass Frauen möglichst wie Männer werden sollen und dass die Gesellschaft ihnen diese Möglichkeit einzuräumen habe. Traditionell weiblich definierte Rollen wie insbesondere das Aufziehen von Kindern und, damit räumlich verbunden, die Sorge für den Haushalt erscheinen dabei vorwiegend als lästiges Hindernis für die beruflichen Karrieren von Frauen, das ausgeräumt werden muss.
Gelingen soll das a) durch technische Errungenschaften, die die Hausarbeit (oft nur scheinbar) erleichtern (und de facto oft vermehren, weil sie Perfektionsansprüche fördern), b) durch die Auslagerung häuslicher Arbeit, sofern möglich, an sozial schwächere Menschen (also in den meisten Fällen wieder an Frauen), oder c) indem die männlichen Partner einen größeren Anteil an besagter Arbeit übernehmen. Männer, die nicht imstande sind, ihre Frauen durch Methode a) oder b) zu entlasten und daher selbst Hausarbeit und Kinderbetreuung leisten müssen, erleiden nach der Spieltheorie einen Verlust, weil sie ein gesellschaftlich höher bewertetes, „männliches“ Gut – beruflichen Erfolg – gegen ein geringerwertiges, „weibliches“ eintauschen müssen.
Als unsere Tochter auf die Welt kam, hatte auch ich das skizzierte Werteschema im Kopf, und als liberaler und fortschrittlicher Mann, der ich mich dünkte, war ich bereit, meinen Beitrag zu leisten, damit meine hochintelligente, gut ausgebildete Frau möglichst rasch nach der Geburt in ihren Beruf zurückkehren konnte. Meine Frau und ich waren uns daher einig, die Betreuung unserer Tochter während der ersten Lebensjahre so aufzuteilen, dass in Summe jede von uns in etwa die Hälfte übernehmen würde. Im Großen und Ganzen, denke ich, ist die Rechnung für uns beide aufgegangen, auch seitdem einige Jahre später ein Sohn dazugekommen ist. Was sich jedoch im Lauf der Zeit geändert hat, ist unsere Motivation.
Ging es vor allem mir anfangs darum, meiner Frau den Rücken für ihre berufliche Selbstverwirklichung freizuhalten, so empfinde ich es heute als Glück für mich, dass ich so viel Verantwortung für die Kinder übernehmen, so viel Zeit mit ihnen verbringen durfte und – in altersbedingt abnehmendem Umfang – noch darf. Meine Kinder haben mich gelehrt, die Welt mit anderen Augen zu sehen, und sie haben mir selbst quasi eine zweite Kindheit ermöglicht, ein emotionales Abenteuer, das meine Persönlichkeit verändert hat in einer Weise, die ich als Befreiung und Bereicherung erlebe. Sie ließe sich mit Luhmann und George Spencer Brown als „re-entry“ des Weiblichen in mein männlich sozialisiertes Ego beschreiben.
Aus dieser Erfahrung heraus bemängele ich, dass im Diskurs um die Befreiung der Frau die männliche Seite der Unterscheidung dominiert. Frauen sollen noch immer frei werden von Kindern und Haushalt und für die Männerwelt bezahlter Arbeit, auf dass sie in ihr Karriere machen und viel Geld verdienen, Männer wiederum ihre Plätze freimachen und lernen, sich mit einem geringeren gesellschaftlichen Status zu bescheiden, wie er weiblichen Rollen zugemessen wird. Die Gleichstellung der Frau erscheint so als Nullsummenspiel. Dabei geht es für uns Männer gar nicht darum, etwas zu verlieren, sondern zu gewinnen. Daran möchte ich am Weltfrauentag erinnern.
Wer Anfang der siebziger Jahre in Norddeutschland zur Welt kam, dem wurden die Ski nicht in die Wiege gelegt, schon gar nicht in der Gesellschaftsschicht, in die ich geboren wurde. Die Alpen waren weit weg, und Winterurlaub war teuer. Unbelastet von eigenen Erfahrungen mit dieser Sportart konnte ich mir also in aller Ruhe eine Meinung über sie bilden, welche lautete: Skifahren ist nichts für mich! Ich stellte mir darunter so etwas wie Eislaufen vor, nur viel grauslicher, weil man beim Skifahren nicht bloß auf wackligen Sohlen unwillkürlich in irgendeine Richtung schlitterte und dann hinfiel, sondern das ganze auch noch bergab.
Dann kam der Tag, da ich in eine österreichische Familie einheiratete und die Eltern meiner Frau uns in den Skiurlaub einluden. Die Einladung auszuschlagen, wäre unhöflich gewesen. Und obwohl ich fand, mit über dreißig viel zu alt zu sein, erklärte ich mich bereit, einen Tag mit meiner Schwiegermutter – die als Lehrerin etliche Schulskikurse begleitet hatte – auf den „Deppenhügel“ zu gehen, um mich in den Grundlagen des alpinen Skilaufs unterweisen zu lassen. Insgeheim gedachte ich im Laufe des Tages meine Untauglichkeit zu diesem Sport so gründlich unter Beweis zu stellen, dass nie wieder jemand auf die Idee käme, mich dazu ermuntern zu wollen.
Was gute Pädagogik doch bewirken kann …
Am nächsten Nachmittag fuhr ich bereits, wenn auch hauptsächlich zur Belustigung – oder Verärgerung – der übrigen Skifahrer, meine erste „rote“ Piste hinab, und aus dem Urlaub heimgekehrt war das erste, was ich tat, beim Alpenverein einen „Tiefschnee-Schnupperkurs“ zu buchen. Der Kurs trug seinen Namen völlig zu Recht – jedenfalls was mich betraf, denn die meiste Zeit lag ich mit der Nase im Schnee. Meiner Begeisterung tat das keinen Abbruch. Sie hält bis heute an, obwohl ich den Rummel der großen Skigebiete schon lange leid bin, ebenso wie die bretthart präparierten Kunstschnee-Pisten und die horrenden Preise, die man für eine Liftkarte zahlt. Aber eine gemächliche Skitour durch die stille Landschaft, ein paar beherzte Schwünge durch Pulver oder Firn – was gäbe es Schöneres zur Winterzeit!
Auf die Piste gehen wir auch noch ab und an, hauptsächlich der Kinder wegen, damit sie an die frische Luft kommen und sich bewegen, was uns in diesem Winter noch dringlicher erscheint als sonst, wo doch alle Sportvereine, alle Schwimmbäder und Turnhallen stillgelegt sind. Von den skandalösen Zuständen, über die in den Medien berichtet wurde, haben wir in den Skigebieten im Osten Österreichs allerdings nichts bemerkt. Auch wenn zum Teil einiges los war: Die Liftbetreiber hatten Regeln für einen sicheren Betrieb festgelegt und sorgten, sofern nötig, für deren Einhaltung. Die allermeisten Leute hielten eh Abstand und trugen Masken. Statt einer heißen „Supp‘n“ zu Mittag und beschallter Hüttengaudi gab es geschmierte Brote und Tee aus der Thermoskanne am Parkplatz. Und dann hieß es wieder „nix wie aufi“!