Antonio Pigafetta
Die erste Reise um die Welt. An Bord mit Magellan
Mehr erfahrenMeine Neu-Übersetzung von Antonio Pigafettas Reisebericht: die erste vollständige und originalgetreue Ausgabe dieses Klassikers der Reiseliteratur in deutscher Sprache. Pigafetta hatte sich 1519 mit Magellan zu den Molukken eingeschifft und erreichte als einer von wenigen Überlebenden 1522 wieder spanischen Boden. Damit gehört er zu den ersten Menschen, die nachweislich die Erde umrundet haben. Von seiner großen Reise hinterließ er einen anschaulichen Bericht, der hier erstmals ungekürzt in deutscher Übersetzung vorliegt, einschließlich der farbigen Karten von Südseeinseln, mit denen der Autor seinen Text geschmückt hatte. Von der wbg in Darmstadt wunderschön herausgegeben.
„Jostmanns Ziel war es, Pigafettas Bericht »in authentischer und zugleich lesbarer Form einem größeren Publikum auf Deutsch zugänglich zu machen«. Das ist ihm mit diesem Buch rundum gelungen.“ (Gerhard Schmitz in Spektrum der Wissenschaft)
„Pigafettas Bericht ist eine Kostbarkeit der Weltreiseliteratur. Seine Schilderungen der exotischen Länder und der Indigenen zeugen von einem neugierigen Blick auf das Fremde.“ (Hans-Christian Riechers in Der Tagesspiegel)
„Erst der Historiker Christian Jostmann liefert uns knapp 500 Jahre später mit dieser Version eine vollständige deutsche Übersetzung des historischen Abenteuerberichts. Dass er damit einen wichtigen Diskursbeitrag geleistet hat, liegt auf der Hand: Immerhin war es Pigafettas Reisetagebuch, das die Idee der Erde als Scheibe ins Wanken brachte. Und auch, dass im Jahr 1492 Indien entdeckt worden sei, zog er mit seinen Schilderungen beim aufmerksamen Leser in Zweifel. Nicht jedoch, ohne dabei ein eindrucksvolles Bild der Welt zu zeichnen, wie sie außerhalb der Komfortzone ist: wild, bunt, brutal, wunderschön und unbegreiflich weit.“ (Jenny W. Wirschky auf reciproque.de)
„Pigafettas von Christian Jostmann erstmals vollständig ins Deutsche übertragener und fachkundig kommentierter Bericht, regt zu vielen Fragen … an. Sie justieren unseren Blick auf das Eigene und das Fremde neu und fordern unsere Haltung zu Europas kolonialem Erbe heraus.“ (Frank Kaspar in Antonio Pigafetta: „Die erste Reise um die Welt“ – Augenzeuge der Kolonisierung (deutschlandfunkkultur.de)
Antonio Pigafetta: Die erste Reise um die Welt. An Bord mit Magellan. Erstmals vollständig übersetzt und kommentiert von Christian Jostmann. 2020. 272 S. mit 31 farb. Abb. und 1 Kt., 14,5 x 21,5 cm, geb. mit SU. u. Lesebändchen, wbg Edition, Darmstadt. 28 Euro (22,40 für Mitglieder der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft).
Magellan
oder Die erste Umsegelung der Erde
Mehr erfahrenDieses Buch erzählt die Geschichte des portugiesischen Ritters Fernão de Magalhães – hierzulande bekannt als Magellan –, der 1518 einen Vertrag mit dem spanischen König und späteren Kaiser Karl V. schloss. Magellan wollte für den König einen Seeweg zu den Molukken erschließen, den sagenumwobenen Inseln in Ostasien, auf denen die teuersten aller edlen Gewürze wuchsen: Nelke und Muskat. Am 20. September 1519 stach er mit fünf Schiffen und 240 Mann in See. Knapp drei Jahre später kehrte eines der Schiffe, die Nao Vitoria, mit 18 Mann unter dem Kommando des baskischen Schiffmeisters Juan Sebastián Elcano nach Spanien zurück. Die Vitoria hatte als erstes Schiff in der Geschichte einmal den ganzen Erdball umrundet.
Schon die Zeitgenossen feierten die Heimkehrer auf der Vitoria als neue Argonauten. Im 19. Jahrhundert wurde aus ihrer Tat ein moderner Mythos gestrickt, mit Magellan in der Hauptrolle – ein Mythos, der seinen Stoff nicht zuletzt aus dem Bordtagebuch des Antonio Pigafetta bezog. In meinem Buch hinterfrage ich diesen Mythos und versuche, unter Rückgriff auf sämtliche archivalischen Quellen und die neuere kolonialgeschichtliche Forschung, den historischen Magellan und seine Zeit sichtbar zu machen.
„Jostmann verflicht gekonnt die historischen Quellen zu einer spannenden Erzählung, ohne Überlieferungslücken mit Spekulationen zu füllen und somit den Sachbuchcharakter aufzuweichen.“ (Sebastian Hollstein in Spektrum der Wissenschaft)
„Ein Sachbuch wie man es sich wünscht, eines das fachlich kaum Fragen und stilistisch keine Wünsche offenlässt, das seine Geschichte in allen Details und in aller Ruhe auserzählt und so … eine tiefe Immersion schafft, die einen immer weiter ins Abenteuer hineinzieht. Für so ein Leseerlebnis lasse ich jeden Roman liegen.“ (dampierblog.de)
„In der neuesten Darstellung von Magellans Abenteuer bietet der Historiker Christian Jostmann eine nüchterne, indes nicht minder spannende, fachkundige und lesenwerte Narration.“ (Oliver vom Hove in Die Presse)
Erschienen bei C.H. Beck am 14. Februar 2019. 3. Auflage 2020
Magellan-Bibliographie zum Download als .pdf (englisch)
Das Eis und der Tod
Scott, Amundsen und das Drama am Südpol
Mehr erfahrenAm 17. Dezember 1911 zündeten sich vier Norweger auf dem antarktischen Polarplateau eine Zigarre an. Ein fünfter verzichtete, weil er Nichtraucher war. In den Stunden zuvor hatten sich die fünf durch Messungen des Sonnenstands davon überzeugt, dass sie den Südpol erreicht hatten – und zwar als erste vor ihren britischen Rivalen. Anlass genug, um ein wenig zu feiern, bevor sie auf Skiern und Hundeschlitten den 1500 Kilometer langen Rückweg zu ihrem Basislager am Rand des Ross-Eisschelfs antraten.
In meinem Buch „Das Eis und der Tod“ habe ich versucht die Geschichte dieses legendären Wettrennens historisch wahrheitsgetreu und zugleich spannend zu erzählen. Dabei war es mir ein Anliegen, nicht nur die beiden „Helden“, Robert Falcon Scott und Roald Amundsen, sondern auch ihre Vorläufer und Mitstreiter – einschließlich der Vierbeiner – auf die Bühne zu holen. Vor allem aber wollte ich diese Bühne selbst, den faszinierenden Naturraum der Antarktis, „in all seiner Schönheit und Schrecklichkeit“ präsentieren.
„Das wohl letzte große Entdeckerabenteuer der Menschheit würdigt der Historiker Christian Jostmann hundert Jahre später in seinem Buch ‚Das Eis und der Tod‘ und legt damit eine beeindruckende Erzählung vor, die spannend wie ein Roman gestrickt ist und zugleich eng an den Fakten dokumentiert … ‚Das Eis und der Tod‘ [ist] keine erfundene Heldenerzählung …, sondern ein packend inszenierter Doku-Roman.“ (Alexandra Kolbeck in Passauer Neue Presse)
„Atmosphärisch dicht arrangiert er sein Material zu einem historischen Roman … Jostmann entwirft ein packendes Panorama der Welt im Eis.“ (Wolfgang Albers in Die Zeit)
„Ein faszinierendes Bild der antarktischen Landschaft.“ (ZEIT Geschichte)
„Eine fesselnde Lektüre.“ (dpa)
Die Brünner Straße
Eine Geschichte des Verkehrsweges von Wien nach Brünn in Bildern
Mehr erfahrenAls 2010 die österreichische „Nordautobahn“ für den Verkehr freigegeben wurde, brachte das einen historischen Einschnitt für meine Wahlheimat, das Weinviertel nördlich von Wien. Zugleich änderte damit einer der großen Verkehrswege Europas sein Gesicht und seine Funktion: die Brünner Straße, deren Geschichte in die Frühe Neuzeit, ja eigentlich noch viel weiter zurückreicht. In diesem reich illustrierten Band erzähle ich vom Leben auf und an dieser Straße, die einst Wien mit Brünn, die Ostsee mit der Adria verband.
„Christian Jostmann hat der alten Brünner Straße jetzt ein Denkmal gesetzt, das auf 133 historischen Fotoaufnahmen beruht und mit einem klugen Text die Kulturgeschichte vorwegnimmt“ (morgen. Kultur – Niederösterreich – Europa).
„Ein kleines bibliophiles Meisterwerk“ (NÖWI, Zeitung der Wirtschaftskammer Niederösterreich).
„Ein hinreißend gemachtes Buch“ (Ilse Tielsch in Sudetenland).
Nach Rom zu Fuß
Geschichte einer Pilgerreise
Mehr erfahrenBevor die Dampfmaschine das Reisen revolutionierte, brauchte ein Mensch viel Zeit, um weiter entfernte Orte auf der Erde zu erreichen. Was es einst bedeutete, eine Fernreise zu unternehmen, wollte ich gern am eigenen Leib erfahren, und so habe ich mich im August 2004 zu Fuß von München nach Rom aufgemacht. Als ich 53 Tage später an mein Ziel kam, hatte ich so manches erlebt.
Hinter mir lagen die Alpen mit ihren alten Wegen und Pässen, die Po-Ebene, der Apennin, die historischen Landschaften der Toskana und Latiums, geschichtsträchtige Orte wie der Pasubio, Verona und Sutri, vor allem aber viele anrührende Begegnungen mit anderen Menschen, Lebenden wie Toten. Von ihnen erzähle ich in diesem Büchlein. Es ist zugleich ein literarischer Versuch über die Gestalt des Pilgers, der seinen Nächsten und sich selbst zum Fremden wird.
„Ausgerüstet mit mittelalterlichen Karten, hat sich der junge Münchner Historiker Christian Jostmann auf den Weg gemacht, um auf längst vergessenen Routen über die Alpen das Sehnsuchtsziel aller deutschen Pilger, die Ewige Stadt Rom, anzusteuern. Was er auf der achtwöchigen ebenso strapaziösen wie beglückenden Reise erlebte, hat er in einem sehr lesenswerten Buch festgehalten.“ (Volker Ullrich in Die Zeit)
„Dass alle Wege zum Petersplatz führen, wusste man. Aber nicht, was man alles erleben kann, macht man sich von München aus über die Alpen auf. Ein schönes Buch für lange Abende auf einsamen Berghütten. Und ein Ansporn, die Niederungen des Alltags hinter sich zu lassen.“ (Stern)
„Jostmanns Buch zu lesen lohnt sich . . . nicht nur für Leute, die ihm auf Pilgerpfaden folgen wollen, oder nach Wandererromantik lechzen. Es ist ein Buch für jedermann, denn Jostmann erzählt seine Geschichte sehr lebendig mit all den kleinen Details und Randnotizen, die man nur als Wanderer erlebt.“ (Damals)
Schengen
Die Ästhetik der Grenze
Mehr erfahrenIm Winter 2004/05 stießen der Fotograf Bernd Ctortecka und ich beim Skitouren-Gehen im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet immer wieder auf Überreste der früheren Grenzkontrollanlagen, die nach dem Beitritt Österreichs zum Schengen-Vertrag nutzlos geworden zu sein schienen. Berührt von der Aura dieser verlassenen Orte, kam uns die Idee, die Grenze „nach Schengen“ fotografisch zu dokumentieren und Menschen, die mit ihr zu tun hatten, zu interviewen. Aus dem Projekt ging eine Ausstellung hervor, die zuerst im Haus der Architekten in Stuttgart und dann an vielen anderen Orten, darunter in der luxemburgischen Gemeinde Schengen, gezeigt wurde. Eine wissenschaftliche Doppel-Tagung in Chemnitz und Hildesheim, initiiert von Andreas Pudlat und Michael Gehler, stellte das Thema in einen weiteren Rahmen.
Die leerstehenden Kontrollgebäude schienen uns damals – 2005 – auf den tiefgreifenden Wandel zu verweisen, den der Nationalstaat im vereinten Europa durchmachte. Auch wenn er seine zentrale Funktion, nämlich politisch legitimierte Gewalt auszuüben, keineswegs aufgab, war diese Gewalt doch immer weniger zu sehen, was an den Grenzen – davor ein Ort staatlicher Machtdemonstration par excellence – besonders spürbar wurde.
Unser Projekt sollte auf den ästhetischen Rückzug des Staates von seinen Grenzen hinweisen und zur Reflexion anregen, wie diese symbolische Leerstelle zu besetzen wäre. Die Frage ist mittlerweile obsolet geworden. Unter dem Druck eines harten Diskurses über Migration hat der Nationalstaat seine Grenzen wieder symbolisch in Besitz genommen. Schengen ist, bis auf Weiteres, Geschichte.
Zum Buch „Grenzen in Europa“, das Fotos von Bernd Ctortecka und meinem Text „Nach Schengen. Zur Architektur und Ästhetik der Grenze“ enthält.
Sibilla Erithea Babilonica
Papsttum und Prophetie im 13. Jahrhundert
Mehr erfahrenDass an diesem uralten Text etwas nicht stimmt, war schon lange klar. Behauptet er doch, die Weissagungen einer antiken Seherin wiederzugeben, der Sibylle „Erithea“, die zur Zeit des Trojanischen Krieges gesprochen habe. Aber konnte die Prophetin damals historische Ereignisse vorhersehen, die erst im 13. Jahrhundert n. Chr. passieren würden? Etwa die Eroberung Konstantinopels durch ein lateinisches Kreuzfahrerheer 1204 oder den Krieg zwischen dem Stauferkaiser Friedrich II. und der Römischen Kirche unter Papst Gregor IX.? Dem Staufer prophezeite die Seherin, dass er nach seinem Tod weiterleben würde – daraus ging später die berühmte Sage vom schlafenden Kaiser im Kyffhäuser hervor. Diesem und anderen Rätseln rund um die „Sibylle Erithea aus Babylon“ gehe ich in meiner Studie auf den Grund.
A „complex, magisterial analysis of this thirteenth-century text“ (Scott Wells in The Medieval Review).
„An invaluable resource for students of late medieval prophecy“ (Laura A. Smoller in The Journal of Ecclesiastical History).
Die Gerda-Henkel-Stiftung hat die Entstehung und Drucklegung dieser Studie großzügig gefördert. Nach Abschluss wurde sie mit dem Dissertationspreis der Universität Bielefeld (2005) sowie dem Stauferpreis der Stauferstiftung Göppingen (2008) ausgezeichnet und in die Schriftenreihe der Monumenta Germaniae Historica aufgenommen.
Aldersbach
Schreibseminar des Instituts für Zeitgeschichte
Mehr erfahrenSeit 2007 bin ich regelmäßig als Dozent zu Gast bei der „Aldersbacher Schreibpraxis“ des Münchner Instituts für Zeitgeschichte. Meine Erfahrungen mit dem Schreiben an Studentinnen und Studenten weiterzugeben, macht mir viel Freude, und ich genieße jedes Jahr aufs Neue die produktive Atmosphäre in dem ehemaligen Zisterzienserkloster nahe Vilshofen (Niederbayern).